Ambrosius war Bischof von Mailand. Er hat den Ruf, bedeutender 'Wegbereiter der christlichen Kultur des Mittelalters' gewesen zu sein. Er wurde im Jahre 339 in Trier als Sohn des Präfekten von Gallien geboren. Da er eine gute und umfassende Ausbildung erhalten sollte, ging er als junger Mann in die Stadt Mailand nach Italien. Hier hatte er schon bald Gelegenheit, sich hohe Anerkennung zu erwerben, als es ihm gelang, zwischen zwei sich streitenden Parteien erfolgreich und sehr klug zu vermitteln. Das besondere Ansehen, das er dabei gewonnen hatte, führte schließlich dazu, dass man ihn überraschenderweise zum Bischof der Stadt vorschlug, obwohl er in jener Zeit noch Katechumene war - also noch das Vorbereitungsstadium für die Taufe zu absolvieren hatte. So kam es dazu, dass er erst wenige Tage nach seiner Ernennung zum Bischof getauft wurde. Bald schon sprach es sich nah und fern herum, welche Ausstrahlung und Überzeugungskraft der jugendliche - rethorisch außergewöhnlich begnadete - Bischof durch seine Predigten hatte. So lockte er als Prediger die Menschen bald scharenweise in die Kirche. Ebenso mustergültig waren sein Einsatz für die Armen und Bedürftigen. Darüber hinaus betätigte sich der Bischof - dessen Erfolge auch als Seelsorger einzigartig waren - als Dichter und Komponist. Er verfasste bedeutende Schriften, die maßgeblichen Einfluss auf seine Zeit hatten. Für die Eucharistiefeier prägte er als erster das Wort 'Messe'. Um das Volk stärker am Gottesdienst zu beteiligen, sorgte er für die Einführung des Wechselgesanges, was ihm den Beinamen 'Vater des Kirchengesanges' verschaffte. Er lehnte es im Übrigen ab, dass der Kaiser über der Kirche steht, und trat deshalb entschieden für die Unabhängigkeit der Kirche vom Staat ein. Im Jahre 390 - als Kaiser Theodosius der Große nach einem blutigen Aufstand 7.000 Rebellen in der griechischen Stadt Saloniki hinrichten ließ - zwang Ambrosius ihn dazu, öffentliche Buße zu tun und verwehrte es ihm, vorher wieder in der Kirche Platz zu nehmen. Bischof Ambrosius überzeugte den Kaiser schließlich davon, das Christentum im Jahre 391 zur Staatsreligion zu erheben. Der fast universal begabte Bischof Ambrosius von Mailand, der als einer der vier großen abendländischen Kirchenväter gilt, hat wie kein anderer das kirchliche Geschehen im 4. Jahrhundert so sehr beeinflusst wie er. Er starb im Jahr 397. Ambrosius ist Patron von Mailand und Bologna, der Bienen, der Imker, der Wachszieher und der Kerzenhersteller. Bauernregel: „Ist Ambrosius schön und rein, wird Florian (s. 04.05.) umso wilder sein.“
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