Brigitta von Schweden war im Jahre 1303 als Tochter des Landvogts Birger Pederson geboren worden. Nachdem sie als Hofmeisterin in die Residenz von König Magnus Erikson berufen worden war, äußerte sie immer wieder ohne Vorbehalte ihre Meinung gegenüber dem Landesherrn. So kritisierte sie die große Verschwendungssucht am Hofe, beanstandete das Raubritterunwesen und tadelte die Grausamkeit der Vögte bei der Steuereintreibung. Da bereits früh bekannt war, dass sie über prophetische Fähigkeiten verfügte, hörte der Monarch oft auf sie. Als sie jedoch wagte, einen Angriffskrieg gegen Russland zu verhindern, kam es zum Bruch. Nach dem Tode ihres Ehemannes gründete Brigitta den "Erlöserorden". Dessen erstes Kloster entstand bald in Vadstena. Später machte sie sich auf den Weg nach Rom, wo sie - allerdings ohne Erfolg - versuchte, den Papst zur Rückkehr aus Avignon zu bewegen. Mit ihren Aussagen und ihrem mutigen Auftreten erregte die furchtlose Frau, die vor niemanden und nichts Angst hatte, in Rom bald großes Aufsehen. Überall wollte Brigitta versöhnen, aber auch aufrütteln. Darüber hinaus war sie außergewöhnlich freigiebig. Bald war ihr Vermögen deshalb so weit zusammengeschmolzen, dass sie davon gerade noch ihren eigenen Unterhalt bestreiten konnte. Noch im Alter von 70 Jahren unternahm sie in Begleitung ihrer Tochter Karin - der späteren Katharina von Schweden (siehe 24.03.) - und ihrem Sohn Birger, eine Pilgerfahrt nach Jerusalem. Auf Cypern ließ sie es sich nicht nehmen, auf den Stufen der Kathedrale eine gewaltige Rede zu halten und Königin Eleonora und der sündigen Bevölkerung den Untergang vorauszusagen. Tatsächlich wurde die Insel bald von Genua und später von den Türken erobert. In Neapel versuchte sie, die exkommunizierte Königin Giovanna zur Umkehr zu bewegen. Auch hier gelang ihr dies nicht, so dass die Königin bald darauf im Kerker ein schreckliches Ende fand. Wiederholt hatte Brigitta die Menschen, vor allem hochgestellte Persönlichkeiten, gewarnt. Aber obgleich ihre Voraussagen immer wieder eingetroffen waren, hatte kaum jemand auf ihre Warnungen gehört. Die ungewöhnliche Frau starb schließlich im Jahre 1373 in Rom. Auch im protestantischen Schweden ist Brigitta noch Schutzheilige des Landes. Außerdem ist sie Patronin der Pilger und gilt als Fürsprecherin für einen friedlichen Tod
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