Calixtus I. war Papst. Er hatte um das Jahr 200 zunächst als Sklave eines Römers gelebt, der jedoch - nachdem er zum Christentum übergetreten war - allen seinen Sklaven die Freiheit geschenkt hatte. Der freigelassene Sklave wurde viele Jahre später Diakon des Papstes Zephyrin. Nach dessen Tod im Jahre 217 wählte man Calixtus zu seinem Nachfolger. Hiergegen gab es jedoch auch Widerstand. Obgleich in jener Zeit des Frühchristentums die Sklaven eine ganz wesentliche Rolle spielten, waren viele standesbewusste Römer mit einem Papst aus dem Sklavenstand nicht einverstanden. So kam es dazu, dass zum ersten Mal in der Geschichte ein Gegenpapst gewählt wurde. Das erste Schisma der Kirchengeschichte war entstanden. Als dann der eher liberal gesinnte Papst Calixtus auch noch Eheschließungen zwischen hochgestellten Römern und Sklaven erlaubte und damit alle Standesschranken bei der Wahl des Ehepartners beseitigte, wurde eine regelrechte Hetzkampagne gegen den Papst aus dem Sklavenstand gestartet. Calixtus machte die Kirchenspaltung zwar sehr betroffen, er ließ sich in seinem Arbeitseifer jedoch nicht behindern. Indem er auch noch die bis dahin strenge Bußpraxis milderte, wurde er zu einem der lebensbejahendsten und aktivsten Päpste der Frühzeit. Dies führte dazu, dass wegen seines zunehmenden Ansehens seine Gegner und der Gegenpapst schließlich ihre ablehnende Haltung aufgeben mussten. Als eine weitere - wenn nicht sogar die bedeutendste - Neuerung von Papst Calixtus gilt im Übrigen die Einführung der Kirchenmalerei. Im Jahre 222 starb der Papst, der - nachdem seine Wahl zwar zunächst großen Zwist hervorgerufen hatte - inzwischen aber längst von allen anerkannt und geachtet wurde.
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