Cäcilie Maria Autsch war in Westfalen aufgewachsen. Im Jahre 1933 trat sie in Mötz in Tirol in den Trinitarierorden ein, von dem sie als Ordensfrau den Namen Angela erhielt, was 'Engel' bedeutet. Einige Jahre später - die Nationalsozialisten hatten inzwischen die Macht übernommen - wurde Schwester Angela im Jahre 1940 von der Gestapo verhaftet, nachdem sie vom Ortsgruppenleiter wegen ihrer Äußerung, 'Hitler ist eine Geißel für ganz Europa', denunziert worden war. Sie wurde als Häftling zunächst ins KZ Ravensbrück und im Jahre 1942 nach Auschwitz gebracht, wo sie für die Wäschekammer und die Verteilung des Essens eingeteilt wurde. Bei der Wahrnehmung dieser Aufgabe tat sie alles, um ihren Mithäftlingen - wo und wie es ihr auch immer möglich war - helfen zu können. Unter ständiger Lebensgefahr zweigte sie für die Frauen warmes Wasser und Seife ab, steckte ihnen Extrarationen zu, flickte heimlich die zerrissene Kleidung und sorgte dafür, dass sich erkrankte Häftlinge in der Wäschekammer verbergen konnten. Wegen ihrer unerschütterlichen Nächstenliebe nannte man Schwester Angela bald den 'Engel von Auschwitz'. Schließlich im Jahre 1944 verließen jedoch auch sie, die sich immer wieder für ihre Mithäftlinge eingesetzt hatte, kurz vor Weihnachten die Lebenskräfte und sie starb an Herzversagen. Ihre sterblichen Überreste verbrannte man im Krematorium. Später schrieb eine jüdische Ärztin, die das KZ überlebt hatte, über sie: 'In dieses Irrenhaus kam Schwester Angela wie ein Lächeln der Morgenröte, wie ein Strahl des Sonnenlichts. Inmitten des fürchterlichen Elends entstand hier eine Insel der Zärtlichkeit.'
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