Cölestin V. (Petrus Coelestinus) galt als einer der sonderbarsten aller Päpste. Pietro Angelari wurde als Sohn eines Bauern in den Abruzzen in Italien geboren und trat mit zwölf Jahren dem Benediktinerorden bei. Schon bald nach seiner Priesterweihe suchte er die Einsamkeit in den Bergen. Er zog sich auf den Berg Murrone bei Sulmona zurück und nannte sich fortan Pietro da Morrone. Viele Gleichgesinnte folgten ihm und bildeten die Urzelle des Cölestinerordens. Dieser galt als eine Unterabteilung des Benediktinerordens. Nach Jahrzehnten des Einsiedlerlebens wurde er, nun 80jährig, vom Kardinalskollegium in Rom ungewollt zum neuen Papst gewählt. Schon bald zeigte sich jedoch, dass Cölestin V., wie er jetzt hieß, seinem hohen Amt nicht gewachsen war. Nach nur fünf Monaten dankte er ab und wollte sein Eremitendasein in den Bergen fortsetzen. Sein Nachfolger Bonifaz VIII. fürchtete jedoch, man könnte Pietro als Gegenpapst einsetzen. Er lies ihn deshalb festnehmen und einsperren. Der alte Mann verbrachte so seine letzten Lebensmonate unglücklich in Gefangenschaft und starb am 19. Mai 1296 bei Rom.
Wollen Sie auf Ihrer Webseite einen Link zu uns setzen? Bauen Sie einfach folgenden HTML-Code ein: