Edmund Campion wurde 1540 als Sohn eines Buchhändlers in London geboren. Da bereits in früher Jugend seine außergewöhnliche Begabung erkannt wurde, ermöglichte man es ihm, in Oxford zu studieren. Schon bald hatte er sich dort zu einem der hervorragendsten Wissenschafter seines Landes entwickelt. Im Jahre 1569 wurde er als 29-Järiger zum Diakon der anglikanischen Kirche ernannt. In diesem Zusammenhang hatte er gleichzeitig den Suprematseid auf den König zu leisten. Da er in seinem Herzen jedoch immer noch Katholik war, bekam er bald Gewissenskonflikte, die ihn zunehmend veranlassten, mit sich selbst heftige innere Kämpfe auszutragen. Er sah als letzten Ausweg schließlich nur noch die Flucht ins Ausland. Unter falschem Namen und verkleidet verließ er sine Heimat und ging nach Flandern. In der Stadt Douai begann er hier, Theologie zu studieren. Im Jahre 1573 machte er sich erneut auf die Reise, um nun nach Rom zu gelangen, wo er bald dem Jesuitenorden beitrat. Danach ging er nach Prag, um hier an der Jesuitenschule zu unterrichten. Wegen seiner außergewöhnlichen rethorischen Fähigkeiten hatte er bald ungeheuren Zulauf zu seinen Vorlesungen. Im Jahre 1579 erhielt Edmund Campion den Auftrag, in England eine Jesuitenmission einzurichten. Da ihm die mit dieser Aufgabe verbundene Lebensgefahr bewusst war, reiste er als Juwelenhändler verkleidet in England ein. Es war klar, dass er hier nur im Geheimen wirken konnte. So besuchte er unter Lebensgefahr in den Kerkern gefangene Katholiken, las im Verborgenen Messen und verfasste im Untergrund leidenschaftliche und kämpferische Streitschriften. Sein 1580 entstandenes berühmtestes Werk "Decem Rationes" - eine Verteidigungsschrift für den katholischen Glauben gegen die Vorherrschaft der anglikanischen Kirche - wurde innerhalb kürzester Zeit mit 400 000 Exemplaren abgesetzt. Es gelang dem Jesuiten zwar noch, einige Zeit unerkannt in ganz England umherzureisen, doch nach einigen Monaten wurden seine Anonymität und sein Versteck verraten. Am 27. Juli 1581 wurde er gefangen genommen und im Tower eingekerkert. Obgleich man immer wieder versuchte, Edmund Campion zunächst mit allen möglichen Angeboten und im weiteren durch grausame Folterungen, vom Katholizismus loszureißen, blieb er bis zu seinem Tod standhaft. Nach einem Schauprozess, in dem man gekaufte Zeugen gegen ihn aussagen ließ, wurde Edmund zum Tode verurteilt. Am Tag der Hinrichtung hatte sich auf dem Richtplatz eine riesige Menschenmenge versammelt, die dem grausamen Schauspiel beiwohnen wollte. Nachdem Edmund von dem Podest aus, auf dem er und zwei seiner Gefährten hingerichtet werden sollten, noch eine kurze, aber sehr bewegende Rede an die gaffende Menge gehalten hatte, wurden die Männer dem Henker übergeben und ihre Körper gevierteilt.
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