Elisabeth von Thüringen war eine ungarische Prinzessin. Bereits als Kind war sie an den thüringischen Hof gekommen, wo sie im frühen Alter von 14 Jahren mit dem Thronfolger, Landgraf Ludwig IV., verheiratet wurde. Ihre Ehe, aus der drei Kinder hervorgingen, galt als überaus glücklich. Die junge Landgräfin widmete einen großen Teil ihres Lebens praktischer Nächstenliebe. In der Legende vom bekannten Rosenwunder wird davon berichtet: Eines Tages, als sich Elisabeth wieder einmal auf den Weg gemacht hatte, um Lebensmittel von der Wartburg für Arme und Bedürftige nach Eisenach zu bringen, da begegnete sie ihrem missgünstigen Schwager, der es scharf ablehnte, dass sie Almosen verteilte. Als er sich danach erkundigte, was sie in ihrem Korb verborgen hielt, antwortete sie ausweichend: "Rosen!" Und tatsächlich, als sie ihrem misstrauischen Schwager den Korb herzeigte, enthielt er auch wirklich Rosen! Auch die Hofgesellschaft bemängelte ihr Verhalten und kritisierte vor allem, dass sich die Landgräfin persönlich um das Wohl ihrer Landeskinder einsetzte. Während einer verheerenden Hungersnot in den Jahren 1225/1226, als Elisabeth sogar Geld aus der Staatskasse nahm und dazu verwendete, wenigstens die größte Not im Lande zu lindern, und da sie eine große Menge der auf der Burg gehorteten Vorräte an Lebensmitteln an die hungernde Bevölkerung abgab, wurde sie als Verschwenderin beschimpft. Man warf ihr sogar vor, die Existenz des Hofes zu gefährden. In ihrem Tun wurde sie allein von ihrem Ehemann unterstützt, von dem die Worte überliefert sind: "Wenn sie mir nur nicht die Wartburg herschenkt, bin ich schon zufrieden!". Doch schon früh verlor sie ihren Gatten, der nach sechs kurzen Ehejahren von einem Kreuzzug nicht mehr zurückkam. Die junge Witwe musste daraufhin auf Befehl ihres Schwagers nun mit ihren drei unmündigen Kindern völlig mittellos die Wartburg und Eisenach verlassen. Als sie schließlich doch noch eine geringe Abfindung erhielt, errichtete Elisabeth damit ein Spital im hessischen Marburg an der Lahn. Hier pflegte sie fortan Kranke, die sonst niemand aufnehmen wollte. In den wenigen ihr noch verbleibenden Lebensjahren widmete sie sich in völliger Selbstaufgabe ausschließlich den Werken der Nächstenliebe. Im Alter von nur 24 Jahren starb sie im Jahre 1231. Sie wurde in dem von ihr gegründeten Franziskus-Hospital in Marburg beigesetzt. Die große Wohltäterin ist Patronin von Thüringen und Hessen, der Caritas, des Deutschen Ordens, der Witwen und Waisen, der Bettler, Notleidenden und Kranken sowie der unschuldig Verfolgten Bauernregel: "Sankt Elisabeth zeigt an, was der Winter für ein Mann."
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