Friedrich von Spee wurde 1591 in Kaiserwerth/Düsseldorf geboren. Als junger Mann war er Jesuit geworden und von seinem Orden in das Bistum Hildesheim (Niedersachsen) geschickt worden. Durch seinen seelsorgerischen Einsatz gelang es ihm hier, innerhalb kurzer Zeit 26 Dörfer für den alten Glauben zurückzugewinnen. Als er 1629 von einem protestantischen Fanatiker überfallen und schwer verletzt wurde, blieb er wegen der langwierigen Genesung lange Zeit ans Krankenbett gefesselt. Sobald Pater Friedrich genesen war, wurde er zum Beichtvater der "Hexen" bestellt. Als der Jesuitenpater bei der Wahrnehmung dieses Amtes die furchtbare Not der verurteilten Frauen kennenlernte, machte ihn das zum mutigen Kämpfer gegen die Hexenprozesse. Da in dieser Zeit der Aberglaube nicht nur das einfache Volk, sondern auch die Gebildeten weltlichen wie geistlichen Standes erfasst hatte, war sein Engagement gegen die Hexenverfolgung lebensgefährlich und konnte nur im Geheimen geschehen. Seine zu dieser Thematik anonym erschienene Schrift "Cautio criminalis" (d.i. "Vorsicht im Urteil") wurde seinerzeit viel beachtet - sowohl bekämpft als auch befürwortet. Sie führte allerdings dazu, dass der Priester von seinem Ordensoberen versetzt werden musste. Der Jesuitenorden hatte sich bis dahin zwar von den Hexenprozessen weitgehend ferngehalten. Nachdem der Jesuitenpater Friedrich jedoch als Autor der Anklageschrift identifiertworden war, wurde der Druck von außen so groß, dass er nun in einem Seuchenhaus bei Trier versteckt werden musste. Es war die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und er hatte hier schwer Verwundete und Sterbende zu pflegen. Doch dieser Dienst blieb nicht ohne Folgen. Schon bald steckte sich Pater Friedrich an und starb, erst 44 Jahre alt, an "epidemischem Fieber".
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