Georg gilt als einer der bekanntesten und am meisten verehrten Heiligen. Er zählt zu den 14 Nothelfern und ist Patron zahlreicher Berufsstände. Da seine Lebensgeschichte im Lauf der Zeit durch Phantasie und Legenden immer weiter ausgeschmückt wurde, sind bis in unsere Tage nur wenige konkrete Fakten von Bestand über sein Schicksal überliefert worden. Georgius war wohl Oberst einer römischen Legion, möglicherweise sogar Tribun, bis sein oberster Dienstherr, Kaiser Diokletian, erfuhr, dass der von ihm so geschätzte und geförderte Soldat ein Christ war. Der Kaiser befahl, Georgius festzunehmen, zu foltern und - als er weiter an seinem Glauben festhielt - auf ein Rad zu binden, um ihm die Knochen zu brechen. Schließlich soll sein gemarterter Körper in eine Grube mit glühendem Kalk geworfen worden sein. Ob sich sein im Jahre 304 erlittenes Martyrium in Nicomedien oder - wie es andere Quellen berichten - in Lydda in Palästina zugetragen hat, ist heute nicht mehr genau feststellbar. Nach der Überlieferung soll auch die Kaiserin Alexandra (siehe 21.04.) bei dem Martyrium als Zuschauerin anwesend und von der Standhaftigkeit des christlichen Offiziers so sehr beeindruckt gewesen sein, dass sie selber beschloss, Christin zu werden. Es ist anzunehmen, dass St. Georg wohl wegen des hohen Ranges, den er bekleidete, schon früh sehr bekannt geworden ist, aber seine große Popularität ist vermutlich allein der Tatsache zu verdanken, dass er später zur mythischen Figur, nämlich zum „Drachentöter“, also zum Besieger des Bösen geworden ist. Dies wird wohl auch der Grund dafür gewesen sein, dass ihn die Ritter zu ihrem Patron wählten und er sogar als Schutzherr für die Ritter der Kreuzzüge herhalten musste. Nachdem der englische König und Kreuzzugsritter Richard Löwenherz Sankt Georg zu seinem persönlichen Schutzherrn erwählt hatte, wurde im Jahre 1222 auf einer Synode in Oxford Ritter Georg sogar zum Schutzpatron von ganz England erhoben. Auch das Land Georgien im Kaukasus ist später nach Sankt Georg benannt worden. Dass Georg auch zum Bauernpatron gemacht wurde, ist jedoch nicht auf Kampf und Krieg zurückzuführen, sondern kam nur wegen des Namens Georgios zustande, was soviel wie "Landmann" bedeutet. Bauernregeln: „Ist Georgi warm und schön, wird man raues Wetter sehn.“ „Wenn vor Georgi Regen fehlt, wird man hernach damit gequält.“ „Auf St. Georgs Güte stehn alle Bäum’ in Blüte.“ „Zu Georgi hinaus, zu Michaeli wieder nach Haus.“ „Ist zu Sankt Georg das Korn so hoch, dass sich ein Rabe darin verstecken kann, so gibt es ein gutes Getreidejahr.“ „Gewitter am Sankt Jürgentag folgt gewiss noch Kälte nach.“ „Die Wiese geht ins Heu, ist Sankt Jürgentag vorbei.“ „Zu Georgi blinde Reben, später volle Trauben geben.“
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