Gregor der Große gilt als die „Idealgestalt eines Papstes“. Er zählt - zusammen mit Ambrosius, Augustinus und Hieronymus - zu den vier lateinischen Kirchenvätern. Um das Jahr 450 war er in Rom als Sohn eines Senators in eine angesehene Patrizierfamilie hineingeboren worden. Er studierte Verwaltungswesen und stand bereits mit 30 Jahren als Präfekt an der Spitze der Verwaltung Roms. Als sein Vater starb, veranlasste er den Umbau des elterlichen Palastes in ein Kloster. Er gab nach einer kurzen Amtszeit sein Funktion als Stadtpräfekt auf und zog sich bald selbst in das von ihm geschaffene Kloster zurück. Nachdem er im Jahre 579 vom Papst zum Diakon geweiht worden war, bekam er den Auftrag als päpstlicher Gesandter an den Kaiserhof in Konstantinopel zu gehen. Gregor wurde bald selbst zum Bischof von Rom ernannt und schließlich am 3.September 590 zum Papst gewählt. In diesem neuen Amt erwarb er sich bald große Verdienste und hohes Ansehen als Seelsorger. Schon früh begann er den Besitz der römischen Kirche, den er „Eigentum der Armen“ nannte, zur Linderung von Not und Elend zu verwenden. Die Schwerpunkte seiner Amtsausübung – insbesondere seine unermüdliche soziale Fürsorge für die Bedürftigen sowie seine zahlreichen Maßnahmen gegen die Ausbeutung und Unterdrückung der Schwachen – wurden auch für die Päpste der Folgezeit zur Richtschnur ihres Handelns. Er führte außerdem die Westgoten in Spanien und die Langobarden in Italien, deren christliche Königin Dietlinde (siehe 22.1.) von ihm unterstützt wurde, unter seinem Pontifikat zum christlichen Glauben. Indem er schließlich aber den Prior Augustinus, den späteren Erzbischof von Canterbury (siehe 27.5.), sowie weitere 40 Missionare nach Britannien entsandte, das anschließend zu einer der Hauptstützen des Christentums werden sollte, traf er wohl eine seiner folgenreichsten Entscheidungen. Auch als bedeutender und richtungweisender theologischer Schriftsteller ging Papst Gregor der Große in die Geschichte ein. So beeinflusste seine „Moraltheologie“ das gesamte Mittelalter. Im Jahre 604 starb Papst Gregor I. an den Folgen einer schweren Magenkrankheit, unter der er Zeit seines Lebens gelitten hatte. Sein Leichnam wurde im Petersdom zu Rom beigesetzt. Gregor der Große ist Patron der Gelehrten, der Lehrer, Schüler, Studenten, der Schulen, der Musiker und der Chorsänger.
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