Heribert von Köln muss eine außergewöhnliche Persönlichkeit gewesen sein. Der bereits in jungen Jahren hoch angesehene Geistliche wurde im Jahre 994, als er gerade 24 Jahre alt war, von Kaiser Otto III. zum Kanzler von Italien und vier Jahre später auch zum Kanzler von Deutschland bestellt. Der jugendliche, erst 15 Jahre alte Kaiser gewann bald zu dem nicht einmal 10 Jahre älteren Staatsmann, der ihm als verlässlicher politischer Berater zur Seite stand, ein besonderes, fast freundschafliches Vertrauen. Als er im Jahr 999 den Kaiser gerade auf einer Reise nach Italien begleitete, wurde Heribert in Abwesenheit in Köln zum Erzbischof gewählt. Nach seiner Rückkehr aus Italien zog der neue Oberhirte demütig, im armseligen Pilgerkleid, die Hände gefaltet und barfuß in seine Bischofsstadt ein. Um sich fortan ausschließlich seelsorgerischen Aufgaben widmen zu können, gab er seine bisherigen politischen Ämter zurück. Nach dem Tode des Kaisers begab sich der Erzbischof in größte Gefahren, als er die Reichsinsignien - also die Krone, den Reichsapfel sowie Zepter und Schwert - aus Italien in die Krönungsstadt Aachen brachte. Nach der Überlieferung war der immer bescheiden gebliebene Kirchenfürst Zeit seines Lebens von tiefer Frömmigkeit und einer nie versiegenden Freigebigkeit. Er starb im Jahre 1021.
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