Hilarius von Poitiers war ein bedeutender Kirchenlehrer. Er war als Sohn einer wohlhabenden heidnischen Familie in der Stadt Poitiers im heutigen Frankreich geboren worden und übte dort beruflich - soweit dies aus den Quellen zu ersehen ist - zunächst eine Tätigkeit im höheren Verwaltungsdienst aus. Bereits in jungen Jahren setzte er sich immer wieder mit den Fragen nach dem Tod, nach der Bestimmung des Menschen und dem Sinn des menschlichen Daseins auseinander. Als ihm bei seiner Suche auch die Bibel in die Hände fiel und er darin las, fand er schließlich Antworten auf seine brennenden Fragen. Er wandte sich dem christlichen Glauben zu und ließ sich schon bald danach im Jahr 345 taufen. Nur fünf Jahre später um 350 wurde er in seiner Heimatstadt vom Volk zum Bischof ausgerufen. Bei der Ausübung seines neuen Amtes geriet er jedoch bald in Konflikt mit der Glaubensrichtung des Arianismus, dem der damalige römische Kaiser anhing. Dieser Konflikt führte schließlich dazu, dass Hilarius in den Osten des Reiches verbannt wurde. Hier begann er, sich mehr und mehr mit dem Denken des Orients zu befassen. Er verfasste im Exil bald die Schrift "De Trinitate", die sich mit der Dreifaltigkeit auseinandersetzte, und versuchte darin die Lehre des Arius zu widerlegen, für den Christus nichts weiter als ein Mensch war. Unabhängig davon suchte der Bischof jedoch immer wieder das Gespräch mit seinen Gegnern. Er war bestrebt, Gemeinsamkeiten der östlichen und westlichen Theologie herauszuarbeiten und bemühte sich wiederholt um die Vereinigung der beiden verfeindeten christlichen Glaubensrichtungen. Da aber vor allem seine Toleranz und Versöhnlichkeit führenden Arianern ein Dorn im Auge war, überzeugten diese den Kaiser, den Unruhestifter wieder nach Gallien zurückzuschicken. Alle Schriften von Hilarius sind geprägt von dem Grundgedanken der Verträglichkeit von Glauben und Vernunft und dass sich der wahre Theologen nicht nur durch einen scharfen Verstand, sondern nicht zuletzt durch ein gläubiges Herz auszeichnet. Hilarius starb schließlich im Jahre 367.
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