Johanna Franziska von Chantal stammte aus einer angesehenen Familie in Burgund. Mit 20 Jahren wurde sie mit Baron Christopher von Chantal verheiratet. Als ihr Ehemann nach 9 Jahren glücklicher Ehe bei einem Jagdunfall ums Leben gekommen war, stand sie von einem auf den anderen Tag mit vier kleinen Kindern plötzlich allein da. Sie war von diesem Schicksalsschlag tief erschüttert und widmete sich fortan ausschließlich der Erziehung ihrer Kinder und Werken der Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Im Jahre 1604 lernte sie Franz von Sales (siehe 24.01.), den charismatischen Bischof von Genf, kennen. Als sich zwischen beiden bald eine innige geistige Freundschaft entwickelt hatte, gründeten sie gemeinsam den Orden "Von der Heimsuchung Mariä", deren Mitglieder heute meist als "Salesianerinnen" bezeichnet werden. Der Orden sollte Mädchen und Frauen die Möglichkeit bieten, ein gottgefälliges Leben - ohne den Zwang strenger Ordensregeln - führen zu können. Die Ordensschwestern haben es sich zur Aufgabe gemacht, sich um Arme und Kranke zu kümmern, diese in ihren Wohnungen und Häusern aufzusuchen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Johanna von Chantal musste in ihren letzten Lebensjahren schwere körperliche Leiden erdulden. Sie ertrug jedoch alles mit großer Sanftmut. In ihrem tiefen Glauben, ihr Leben in die Hände Gottes gelegt zu haben, verstand sie - ohne zu klagen - jeden Schmerz als Prüfung. Sie starb nach einem schweren, aber erfüllten Leben im Jahre 1641. Ihr zeitweiliger Wegbegleiter Franz von Sales hat später über Johanna geschrieben: "Ich habe in Madame de Chantal jene vollkommene Frau gefunden, die Salomon in Jerusalem gesucht, aber nicht gefunden hat."
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