Karl Borromäus war Erzbischof von Mailand. Er gilt als der wichtigste und einflussreichste Kirchenreformer der Gegenreformation. Er wurde im Jahre 1538 als außergewöhnlich begabter Sohn einer Familie des Hochadels geboren. Bereits mit 14 Jahren begann er, an der Universität von Pavia Rechtswissenschaften zu studieren. Schon sieben Jahre später wurde der 21-Jährige Sekretär des Papstes. Kurz nachdem er die Priesterweihe empfangen hatte, wurde er mit 25 Jahren zum Erzbischof von Mailand ernannt. Anders als viele seiner Amtskollegen seiner Zeit lebte er nicht nur von den Einkünften seines Bistums. Vielmehr setzte er seine ganze Kraft für den Wiederaufbau der verwahrlosten Diözese und die Hebung der Religiosität bei Volk und Klerus ein. Da ihm - auch aus eigener Anschauung und Erfahrung - bewusst war, wie sehr bei der Bevölkerung durch Unwissen und Aberglauben das Ansehen der niedrigen Geistlichkeit geschwunden war, richtete er Seminare für die Ausbildung des Priesternachwuchses ein. Schon auf dem so genannten Reformkonzil von Trient, das von 1545 bis 1563 stattfand, war der junge Bischof von Mailand eine der maßgebenden Persönlichkeiten und treibende Kraft der Erneuerung. Dabei leisteten die Kanoniker, die Angehörigen hochgestellter Familien, denen die Besetzung eines Bischofsitzes im allgemeinen - unabhängig von der Eignung des Kandidaten - bereits durch die Tradition zugesichert wurde, besonders großen und heftigen Widerstand gegen die längst notwendige Reformen der katholischen Kirche. Während seiner Amtszeit hielt Karl Borromäus ständigen Kontakt mit Volk und Klerus, so dass er es erreichte, in seinem Bistum die allgemeine Moral zu heben und Missbräuche, wie z.B. die Verletzung der schon lange geforderten Ehelosigkeit der niedrigen Weltgeistlichen, sowie verbreitete abergläubische Praktiken im Volk abzustellen. Darüber hinaus setzte er sich intensiv für Kranke, Arme und Bedürftige ein und beschaffte für sie aus eigenen Mitteln sowie aus Spenden immer wieder Nahrungsmittel, Kleider, Medikamente und Unterkünfte. Im Jahre 1576 betreute er sogar während einer Pestepidemie persönlich monatelang Kranke und Sterbende. Im Jahre 1584 starb der Bischof erst 46-jährig. Er hatte all seine Lebenskraft frühzeitig im Dienste der Nächstenliebe aufgezehrt. Sein Beispiel aber lebte fort und trug viel zur Erneuerung der katholischen Kirche bei. Bauernregel: "Wenn's an Karolus stürmt und schneit, dann lege deinen Pelz bereit, und heiz' den Ofen wacker ein, bald zieht die Kälte bei dir ein!"
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