Nikolaus von Myra stammt aus der in der heutigen Türkei gelegenen Stadt Kalkan, die seiner Zeit Patara hieß. Er wurde als Sohn einer wohlhabenden, aber auch sehr frommen und wohltätigen Familie geboren. Bereits als junger Mann verlor er während einer Pestepidemie beide Eltern. Sein Erbe, das ihm nach dem Tod seiner Eltern zugefallen war, wollte er jedoch nicht für sich behalten, sondern verteilte es unter den Armen und Bedürftigen. In jener Zeit beschloss er, Priester zu werden. Bald wurde der freigebige Mann - nach dem im Frühchristentum üblichen Brauch - vom Volk zum Bischof seiner Heimatstadt gewählt. Im Jahre 310 - bei der letzten großen von Kaiser Galerius angordneten - Christenverfolgung wurde Nikolaus gefangen genommen, eingekerkert und schwer misshandelt. Er überlebte zwar die dabei erlittenen Verletzungen, wurde aber von den erlittenen Folterungen schwer und dauerhaft gezeichnet. Obwohl die Quellen nur noch über seinen 325 erfolgten Auftritt beim berühmten Konzil von Nicäa berichten und dann über ihn und seinen weiteren Werdegang schweigen, rankten sich bald Legenden und reges Brauchtum um die Gestalt des stets hilfsbereiten Seelsorgers. Schon im Mittelalter entwickelte sich im 10. Jahrhundert in Mitteleuropa ein Brauch, der bis heute erhalten geblieben ist und nach dem am Vorabend seines Gedenktages St. Nikolaus die Kinder besucht und sie beschenkt. Der Ursprung des Bescherungsfestes für Kinder wird darin vermutet, dass der gütige und hilfsbereite Bischof - da er als Wohltäter nicht erkannt werden wollte - im Dunkel der Nacht jeweils einen mit Goldstücken gefüllten Beutel durch das Fenster in die Schlafkammer dreier Töchter eines verarmten und verzweifelten Edelmannes warf, der nicht mehr wusste, wie er seine Familie ernähren sollte. Die Mädchen, die dadurch plötzlich eine Aussteuer hatten, konnten nun heiraten. Aus diesem Grund wurden die Kinder ursprünglich und bis zum heutigen Tage ebenfalls heimlich beschenkt, indem ihnen die Liebesgaben abends in Schuhen, Stiefeln oder Strümpfen versteckt werden. Nikolaus von Myra soll um das Jahr 350 gestorben sein. St. Nikolaus ist Patron von Russland, der Kinder, Ministranten, der Pilger, Reisenden, Kaufleute, Wirte, Weinhändler, Bierbrauer, Schnapsbrenner, Fassbinder, Schutzheiliger gegen Seenot und Wassergefahr u.a.m. sowie Retter bei allen Schwierigkeiten. Bauernregeln: "Regnet's an Sankt Nikolaus, wird der Winter streng, oh Graus." - "Schneit es zu Sankt Nikolo, bleibt der Winter auch schon do.
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