Paulus war ein Einsiedler. Im Jahre 228 wurde er in der Thebais in Oberägypten als Sohn wohlhabender Eltern geboren. Es war die Zeit der Christenverfolgungen, als Paulus um das Jahr 250 seinen Heimatort verlassen musste. Er floh in die Gebirgswüste des heutigen Wadi Arab, da er sich vor den Machenschaften seines habgierigen Schwagers fürchtete, der angekündigt hatte, Paulus als Christen zu denunzieren. Nach der Legende soll sich Paulus dann völlig zurückgezogen und fortan 90 Jahre lang als Einsiedler in einer Felsenhöhle der Gebirgswüste gelebt haben. In dieser langen Zeit soll ihn nur der Einsiedler Antonius (siehe 17.01.) einmal aufgesucht und mit ihm asketische Erfahrungen ausgetauscht haben. Bei Antonius Versuch, den Einsiedler Paulus später ein zweites Mal zu besuchen, fand er nur noch seinen Leichnam, den er sodann beerdigte. In alten Quellen heißt es, dass Paulus, den man auch als "Ureinsiedler" bezeichnet hat, erst im hohen Alter von 113 Jahren gestorben sein soll. Auch andere Einsiedler - so ist wiederholt berichtet worden - erreichten häufig ein ähnlich hohes Alter. Später um das Jahr 375 hat der große Kirchenlehrer Hieronymus eine Lebensbeschreibung des heiligen Asketen Paulus von Theben verfasst. Dabei ging es diesem aber weniger um die Persönlichkeit des Einsiedlers selbst, sondern vor allem um eine allgemeine Lobpreisung des Einsiedlerlebens außerhalb der weltlichen Verlockungen der Gesellschaft. Das Jahr 341 ist als Paulus Todesjahr überliefert.
Wollen Sie auf Ihrer Webseite einen Link zu uns setzen? Bauen Sie einfach folgenden HTML-Code ein: