Petrus Damiani wurde im Jahre 1007 in Ravenna als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Als er bereits in jungen Jahren beide Eltern verlor, ermöglichte ihm sein Bruder, der Landpfarrer war und der die außergewöhnliche Begabung seines jüngeren Bruders erkannte, das Theologiestudium. So wurde aus dem talentierten Bauernsohn im Lauf der Zeit einer der bedeutendsten Kirchenreformer, der schließlich sogar zum Kirchenlehrer berufen wurde. Petrus Damiani setzte sich Zeit seines Lebens für die Reinheit der christlichen Lehre ein. Mit großem Eifer predigte er für eine enthaltsame Lebensweise der Mönche, kämpfte gegen die Abhängigkeit der Kirche vom Staat. Dabei wandte er sich gegen das Ottonische Reichskirchensystem, bei dem ausgebildete Geistliche zu weltlichen Verwaltungsaufgaben herangezogen wurden. Er kritisierte die so genannte Laieninvestitur, nach der weltliche Stellen - allen voran der Kaiser - versuchten, Einfluss auf die Besetzung hoher geistlicher Ämter zu nehmen. Er wetterte gegen die Schutzlosigkeit der Klöster gegenüber weltlichen und geistlichen Herren und er kämpfte gegen die so genannte Simonie, also die Käuflichkeit kirchlicher Ämter. Gleichzeitig setzte er sich jedoch für eine Zusammenarbeit von Kaiser und Papst ein, da er überzeugt war, dass Reformen nur so erfolgreich sein konnten. Als Petrus Damiani wegen seiner großen Verdienste zum Kardinalbischof von Ostia ernannt wurde, nahm er dieses Amt nur widerwillig an. Das umfangreiche und gerade für spätere Reformen einflussreiche Werk des großen Kirchenlehrers gibt noch heute beredtes Zeugnis ab über die brennenden Probleme seiner Zeit. Petrus Damiani starb im Jahre 1072.
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