Pius X. wurde 1835 als Giuseppe Sarto in dem Dorf Riése in Venetien geboren. Der Sohn eines Bergbauern und Briefträgers wuchs in großer Armut auf. Unter vielen Entbehrungen ermöglichten die Eltern dem außergewöhnlich begabten Jungen den Besuch des Gymnasiums in Padua, wo er anschließend - dank der Unterstützung des Patriarchen von Venedig - auch sein Hochschulstudium absolvieren konnte. Mit 23 Jahren empfing der Bauernsohn bereits die Priesterweihe. Während der folgenden 17 Jahre wirkte er dann an verschiedenen Orten zunächst als Kaplan und schließlich als Pfarrer, um im Jahre 1875 Domherr in Treviso zu werden. Wegen des hohen Ansehens, zu dem Guiseppe Sarto inzwischen gelangt war, erfolgte dann im Jahre 1884 seine Weihe zum Bischof von Mantua. 1903 schließlich wurde der bescheidene Mann bäuerlicher Herkunft als Pius X. zum Papst gewählt. Obwohl viele Zeitgenossen seine Ansichten als zu konservativ kritisierten, machte er sich einen Namen als großer Reformpapst. "Alles in Christus erneuern", lautete sein Wahlspruch mit dem er daran ging, das Messbuch, den Kalender und das Brevier (Stundengebet) der Priester zu reformieren. Er setzte sich für die frühe Erstkommunion und den häufigeren Empfang der Eucharistie ein und sorgte für durchgreifende Erneuerungen das religiöse Leben bei Klerus und Volk. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Reformtätigkeit war die seiner Ansicht nach dringend notwendige Verbesserung der Priesterausbildung. Obwohl Papst Pius X. während seines Pontifikats neben begeisterter Zustimmung auch völlige Ablehnung erlebte, konnte ihn niemand und nichts von seinem einmal eingeschlagenen Weg abbringen. Der Papst bäuerlicher Abstammung starb im Alter von fast 80 Jahren kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegesn, mit dem in Europa eine fast 50 Jahre andauernde friedliche Epoche ihr Ende fand.
Wollen Sie auf Ihrer Webseite einen Link zu uns setzen? Bauen Sie einfach folgenden HTML-Code ein: