Rainald war Erzbischof von Ravenna. Trotz aller Bemühungen gelang es ihm auch als päpstlichem Legaten nicht, der vom französischen König Philipp IV., dem Schönen, verfolgten Vernichtung des Templerordens, der 1119 als Ritterorden zum Schutz der Christen im Heiligen Land, neben dem einstigen Tempel Salomons, gegründet worden war, erfolgreich entgegenzutreten oder gar zu verhindern. Der französische König hatte es vor allem auf die Güter des Ordens abgesehen und die Templer deshalb bei der französischen Inqisition der "Häresie, der Blasphemie sowie der Unzucht" angeklagt. Die hierfür notwendigen "Geständnisse" waren sämtlichst unter der Folter erpresst worden. Viele Kirchenmänner äußerten hiergegegn heftige Kritik. Auch hatte der letzte Großmeister des Ordens im Angesicht des Todes auf dem Scheiterhaufen feierlich die Unschuld der Ordensritter beteuert und die gegen sie vorgebrachten Anschuldigungen als Verleumdungen hingestellt. Trotz aller Kritik und Unschuldsbeteuerungen hob jedoch im Jahre 1312 schließlich der eingeschüchterte Clemens V., der erste Papst, der in Avignon unter Aufsicht des französischen Königs residierte, den Templerorden auf. Nach dem Spruch der Inquisition sollte der gesamte Besitz des Ordens anderen Ritterorden zufallen. Dazu kam es jedoch nicht. Das riesige Vermögen wurde stattdessen sowohl in Frankreich als auch in England durch die Könige konfisziert, die es benötigten, um gegen einander Krieg führen zu können. Die gut gemeinten ehrlichen, aber oft hilflosen Bemühungen des Erzbischofs und päpstlichen Legaten, als unparteiischer Friedensstifter zwischen England und Frankreich zu vermitteln, blieben in den meisten Fällen vergebens.
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