Robert Bellarmin war ein bedeutender Kirchenlehrer. Er wurde im Jahre 1542 in Montepulciano in der Toskana geboren. Gefördert von seiner frommen Mutter trat der hochbegabte, tief religiöse Jüngling mit 18 Jahren in den Jesuitenorden ein. Der Orden sandte ihn neun Jahre später nach Löwen in das heutige Belgien. Hier wurde er bald als mitreißender Prediger bekannt. Papst Gregor XIII. holte ihn im Jahre 1576 nach Rom zurück und setzte ihn am Collegium Romanum als Professor für Theologie ein. Nicht zuletzt wegen seiner begeisternden Redekunst fanden seine Vorlesungen bald einen großen Zulauf. Robert Bellarmin nahm sich jedoch immer die Zeit, sich neben Predigt und Unterricht auch als Kirchenschriftsteller zu betätigen. Seine bekannteste Schrift, der bald weltweit verbreitete „Kleine Katechismus für das Volk“, wurde im Jahre 1597 veröffentlicht. Er wurde in 60 Sprachen übersetzt und erreichte 400 Auflagen. 1602 war Bellarmin vorübergehend zum Erzbischof von Capua ernannt worden. Er war aber bereits 1605 wieder nach Rom zurückgeholt worden, wo er künftig als Berater von Papst Leo XI. wirkte und als Gelehrter tätig war. Während der Ermittlungen um die Verklagung des kopernikanischen Weltsystems, wonach die Erde nicht Mittelpunkt der Welt ist, sondern sich um die Sonne dreht, setzte er sich offen für den Mathematiker und Astronomen Galileo Galilei ein. Den berühmten Prozess erlebte Robert Bellarmin, der im Jahre 1621 in Rom starb, allerdings nicht mehr.
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