Rudolf Acquaviva war als Sohn eines portugiesischen Edelmanns geboren worden. Bald nachdem er in den Jesuitenorden eingetreten war, ging er im Jahre 1578 als Missionar nach Indien. Hier rief der Großmogul Akbar, der sich für das Christentum zu interessien begann, Acquaviva und zwei weitere Missionare zu sich. Allerdings blieben die zahlreichen Glaubensgespräche, die die Missionare dann mit den moslemischen Mullahs führten, lange Zeit erfolglos. Akbar selbst jedoch hörte nicht auf, die christlichen Missionare weiterhin zu unterstützen. Nach wie vor gewährte er ihnen die Freiheiten und Vergünstigungen, die sie für ihre Aufgabe brauchten. Im Jahre 1583 war Rudolf Acquaviva in Salsetta, einer Halbinsel südlich von Goa, zum Leiter der Mission ernannt worden. Die im Laufe der Zeit immer erfolgreicher gewordene Tätigkeit der Missionare wurde schließlich durch plötzlich angeordnete, wenig angepasste Maßnahmen der Kolonialbehörden schwer beeinträchtigt. Die portugiesische Verwaltung, die es sich in den Kopf gesetzt hatte, das Christentum mit Gewalt einführen, ging bald dazu über, Pagoden und Tempel der Hindus niederbrennen zu lassen. Die daraufhin nicht ausbleibenden Proteste und Revolten der Einheimischen beantwortete die Verwaltung wiederum mit Strafexpeditionen und anderen Zwangsmaßnahmen. In dieser Situation versuchten die Jesuiten, die Hindus durch persönliche Kontaktaufnahme zu versöhnen, und schickten Rudolf Acquaviva gemeinsam mit zwei weiteren Missionaren sowie 15 indischen Christen in ihre Dörfer. Die gedemütigten Hindupriester hetzten jedoch die Bevölkerung gegen die christliche Delegation auf, so dass die Missionare und ihre Begleiter schließlich im Jahre 1583 beim Betreten des Dorfes Cuncolim angegriffen und massakriert wurden.
Wollen Sie auf Ihrer Webseite einen Link zu uns setzen? Bauen Sie einfach folgenden HTML-Code ein: