Stephan ist als der erste christliche König von Ungarn in die Geschichte eingegangen. Nachdem sein Vater, der Arpadenfürst Géza, im Jahre 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg eine vernichtende Niederlage der Magyaren hatte hinnehmen müssen und beschlossen hatte, sesshaft zu werden und sein Land dem Christentum zu erschließen, hatte er außerdem dafür gesorgt, dass sein Sohn, der um 969 geborene kleine Kronprinz Vajk, im Jahre 974 zunächst auf den Namen des Erzmärtyrers Stephanus getauft und dann von einem Missionspriester christlich erzogen wurde. Mit 26 Jahren heiratete der Thronfolger Stephan die bayrische Prinzessin Gisela (siehe 7.5.), die Schwester des späteren Kaisers Heinrichs II. Von Beginn an setzte sich der junge Fürst - unterstützt von seiner Gemahlin - intensiv dafür ein, dass sich das Christentum in seinem Land weiter ausbreitete. So rief er Missionare ins Land, ließ Kirchen und Klöster errichten, und sorgte für die Einteilung Ungarns in Bistümer und Erzbistümer. Stephan wurde schließlich im Jahre 1000 mit einer vom Papst übersandten Krone feierlich zum ersten König von Ungarn gekrönt. In den vier Jahrzehnten seiner Regentschaft gelang es dem Herrscher, sein Land mit Besonnenheit an die christliche europäische Kultur anzuschließen. Der beliebte und vom Volk hoch verehrte König starb im Jahre 1145. Bald nach seinem Tod wurde er zum Patron Ungarns erhoben.
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