Willigis entstammte einer Handwerkerfamilie - es heißt, dass sein Vater Wagner gewesen sein soll - und hatte früh eine theologische Laufbahn eingeschlagen. Im Jahre 970 übernahm der junge Geistliche auf Empfehlung des Bischofs von Meißen die Aufgabe eines Erziehers des 15-järigen späteren Kaisers Otto II. Später im Jahre 975 wurde Willigis - nicht zuletzt wegen seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten und seiner Vertrauenswürdigkeit - zunächst zum Erzbischof von Mainz, dann zum Erzkanzler des Reiches, und schließlich zum päpstlichen Vikar für Deutschland ernannt. In diesen Funktionen übernahm er mehr und mehr auch die Aufgabe eines klugen und uneigennützigen Beraters der kaiserlichen Familie. Im Jahre 996 - als Bruno von Kärnten zum ersten "deutschen Papst", dem späteren Gregor V., gekrönt wurde - zog Willigis mit dem jungen Kaiser Otto III. nach Rom. Willigis verstand es als bedeutender Staatsmann, verantwortungsbewusste Kleriker zu fördern. Stets setzte er sich für ein ausgewogenes Machtverhältnis zwischen Staat und Kirche ein. Er bekämpfte die Armut, kümmerte sich um den Ausbau des Schulwesens und sorgte sich um die Zucht in den Klöstern. Da er Zeit seines Lebens seine ganze Kraft vor allem aber dem Kaiserhaus und dem Reich zur Verfügung gestellt hatte, wurde ihm zu Recht der Ehrentitel „Vater des Reiches“ verliehen. Er starb im Jahre 1001.
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