Die wichtigsten Feiertagstermine rund um Pfingsten 2024, 2025 und 2026. Außerdem kurze Hintergrundinformationen.
Pfingstsonntag | Sonntag, 19.Mai 2024 |
Pfingstmontag | Montag, 20.Mai 2024 |
Pfingstsonntag | Sonntag, 08.Juni 2025 |
Pfingstmontag | Montag, 09.Juni 2025 |
Pfingstsonntag | Sonntag, 24.Mai 2026 |
Pfingstmontag | Montag, 25.Mai 2026 |
Das Pfingstfest ist im Christlichen Jahreskalender das dritte große Hauptfest.
Hier wird die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Jünger Christi nach
dessen Himmelfahrt zelebriert. Pfingsten gilt als Tag der Gründung der Katholischen
Kirche und beendet dann auch die österliche Zeit der Freude.
Der Gründungsmythos bezieht sich auf den Bericht der Apostelgeschichte. Die
Jünger Jesu Christi trafen sich dem Bericht zu Folge am 50. Tag nach Ostern
in einem Haus zu einer Versammlung. Um die dritte Stunde des Tages empfingen sie
die heilige Gabe vom Spiritus sancti, die sie befähigt, in anderen Sprachen
zu sprechen.
"Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort
beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem
gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und
es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen
jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und
fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen."
Apostelgeschichte 2,1-4
Das gleichzeitig stattfindende Wochenfest hatte wie üblich eine große Menge an Festpilgern aus vielen Ländern nach Jerusalem kommen lassen. Die Menge an Festpilgern bekam dieses Wunder mit und soll darüber bestürzt gewesen sein, dass die Jünger Jesu in allen fremden Sprachen bewandert waren. Petrus überzeugte die Menge, erinnerte sie an die Verheißung des Geistes durch den Propheten Joel und kündet vom Tod und der Auferstehung Jesu.
"
das ist's, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist (Joel
3,1-5): ,Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich
ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und
eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte
sehen, und eure Alten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf
meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und
sie sollen weissagen
Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen
wird, der soll gerettet werden.'"
Apostelgeschichte 2,15-18
Die Menge der Festpilger war ergriffen und nach dem Petrus zu Umkehr und Buße
aufgefordert hatte, sollen sich allein an diesem Tage 3000 Menschen haben taufen
lassen.
"Als sie aber das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie sprachen
zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen
wir tun? Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich
taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet
ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes. Denn euch und euren Kindern gilt
diese Verheißung, und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott,
herzurufen wird
Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen;
und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen."
Apostelgeschichte 2,37-41
Historisch gesehen war der 50.Tag nach Ostern der festliche Abschluss der Osterzeit.
Zeitweilig setzte sich im ostsyrischen und palästinensischen Kirchenbereich
der Kultus durch, an diesem Tag die Himmelfahrt Jesu zu betonen. In Jerusalem
wurde unterdessen beides, die Auferstehung als auch die Geistsendung, zelebriert,
so dass immer zur dritten Stunde des Tages zu Pfingsten ein Gedenkgottesdienst
für die Ausgießung des Geistes stattfand. Gegen Nachmittag wurde
nach dem gemeinsamen Zug zur Himmelfahrtskirche der Bericht von der Himmelfahrt
Jesu gelesen. Im spätantiken ausgehenden 4. Jahrhundert dominierte allerdings
die Vorstellung vom eigenständigen Charakter des Festes.
Von nun an stand die Sendung des Heiligen Geistes im Zentrum des Pfingstfestes.
Die weitere Entwicklung zeigt einen Versuch, Entsprechungen zwischen dem Pfingst-
und dem Osterfest herzustellen. In der äußeren Form erhielt das Pfingstfest
ebenfalls eine ganze Festwoche (Pfingstoktav), die inzwischen allerdings in
Deutschland, ähnlich wie beim Osterfest, auf zwei Tage beschränkt
wurde (Pfingstsonntag, Pfingstmontag). Das Pfingstfest erlangte eine große
Bedeutung durch die Taufe. Dem Osterfest entstand eine zweite Entsprechung.
Die christliche Gemeinschaft begeht an Pfingsten den Tag ihrer Geburt, in dem
das Zeremoniell der Taufe an die Geistsendung und die Taufe der 3000 erinnert,
wobei der mythische Gründungsakt formal wiederholt wird. Die Taufe ermöglicht
es, die Menschen in das Beziehungsgefüge des Leibes Jesu Christi einzufügen
und Anteil an der geistvermittelten christlichen Gemeinschaft zu erlangen. Die
Taufe zu Pfingsten unterstützt diese doppelte Bedeutung.
Pfingsten hat für die Gemeinschaft der Christen eine besondere Bedeutung
in dem Beschließen der 50 Tage Freude über die Auferstehung Jesu.
Das neue Leben und die angekündigte Geistsendung als Vorbild für die
neue Glaubensgemeinschaft vollenden sich in der Erfüllung. Die Bedeutung
des Pfingstfestes für die Gemeinschaft der Christen ergibt sich aus der
neu gewonnenen historischen Gestalt des gesamten Corpus Christi. Himmelfahrt
und Geistsendung schließen nicht die Christusgeschichte ab, sondern vermittelt
durch die Geistsendung setzt sich die Glaubensgeschichte fort.
Nach der Neuordnung des Kirchenjahres in der Katholischen Kirche endet jetzt
die Osterzeit mit dem Pfingstsonntag. Am Montag nach Pfingsten beginnt das neue
Kirchenjahr bzw. die neue Zeit im Jahreskreis.
Das Pfingstfest hat nicht die Popularität erlangt wie das Weihnachts- oder
das Osterfest. Dies scheint direkt damit zusammenzuhängen, dass der geistesgeschichtliche
bzw. der historische Hintergrund nur schwer verständlich zu machen ist.
Trotz allem gab es immer wieder Versuche, ein wenig mehr Volkstümlichkeit
in das Brauchtum einzubringen. Ein schönes Motiv ist das Herablassen einer
Taube durch die Heiliggeistöffnung in den Kirchen als konkrete Darstellung
der mythischen Überlieferung. Die Taube gilt hier als das Symbol Jesu Christi
und des Heiligen Geistes. Bräuche, die eng mit dem Naturjahr verknüpft
waren, sind auch verstärkend eingesetzt worden, darunter fiel die Ausschmückung
der Kirchen durch Birkenzweige und Birkenbäumchen, das Abhalten von Umzügen,
Tänze um den Maibaum und vieles andere mehr, was die Volkstümlichkeit
von Pfingsten befördert hätte.
In Deutschland gelten der Pfingstsonntag und der Pfingstmontag als gesetzliche
Feiertage. Im Jahr 2005 versuchten Wirtschaftsverbände in Deutschland in
einer Initiative den Pfingstmontag als gesetzlichen Feiertag abzuschaffen. Diese
Offensive scheiterte am gemeinsamen Votum aller Parteien mit Ausnahme der FDP,
die in einer relativ einmalig anmutenden einmütigen Gemeinschaft die Tradition
des Pfingstfestes befestigten.
Literatur:
Karl Heinz Bieritz: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte
und Gegenwart; Berlin 1986; S. 136 ff.
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